Alleine, Frauen, Alkohol Teil 2
Tja, das wird also wohl eines der "nächsten großen Dinger" von mir, die vermutlich auch wieder als Buch erscheinen werden.
Hier ist Teil 1: http://nathanaelmerten.blogspot.de/2013/11/alleine-frauen-alkohol-teil-1.html
Und mit Vollgas geht es nun in Teil 2. Ich schaue, dass ich pro Woche einen weiteren Teil veröffentliche. Oder so :) Genug geschrieben wäre zumindest schon.
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Wenn der Partner den schönsten Moment des Lebens und mehr vergisst - "Alleine, Frauen, Alkohol" von Nathanael Merten |
Alleine, Frauen, Alkohol Teil 2
Als ich von der Arbeit nach Hause fuhr, machte mich der
Gedanke einfach überhaupt nicht an, alleine in meiner Wohnung zu sein. Ich
überlegte mir, ob ich mal wieder alleine noch in die Stadt gehen sollte.
Kurzerhand entschied ich mich, gleich direkt mit dem Auto noch einen Abstecher
in die Innenstadt zu machen. Ich parkte und ging in eine Bar. Setzte mich
alleine an den leeren Tresen. Bestellte mir ein Pils. Man mag es kaum glauben,
aber alleine schon von anderen Menschen, die man nicht kennt, umgeben zu sein,
hat etwas Angenehmes. Ich wollte eigentlich auch niemand ansprechen, auch wenn
ich es getan hätte, wenn es sich ergeben hätte. Hätte hätte hätte :)
Aber ich sitze da alleine am Tresen und beobachte den
Barkeeper und die Bedienungen. Trinke langsam. Sehe mich um. Ein paar hübsche
Frauen sind da. Aber man kann doch nicht einfach an einen Tisch mit vier Frauen
hingehen und sagen: "Hey, du bist mir gerade aufgefallen und ich wollte
wenigstens mal 'Hallo' sagen." Also sitze ich weiter da. Trinke aus. Gehe.
Fahre mit dem Auto nach Hause. Es war recht inspirativ. Es war schön.
Ich fand langsam Gefallen an dem Gedanken, einfach
alleine unter Menschen zu sein. Man musste das schließlich doch auch nicht als
schlecht empfinden. Alles eine Frage der Sichtweise. Der Interpretation der
eigenen Situation.
Und natürlich dachte ich auch wieder oft an sie. Ich war
so sehr in sie verliebt gewesen. Immer noch. Sie machte einfach Schluss. Hatte
die Gefühle für mich verloren, auch wenn ich für immer mit ihr zusammen sein wollte
und ihr das auch zeigte. Sie hätte mich sogar zu Kindern überreden können.
Problemlos. Nicht, dass ich pauschal keine Kinder wollte. Aber darauf aus war
ich auch nicht. Der Gedanke, mal erwachsene Kinder zu haben, die etwas von
einem selbst haben, gefiel mir sogar sehr. Eine Frau, die zu mir sagen würde:
"Ich weiß, dich um Kinder kümmern ist nicht so deins, aber ich liebe dich
so sehr und ich will wenn dann mit DIR Kinder. Ich kümmere mich um alles, wenn
es dir mal zu viel werden würde, wir schaffen das zusammen, ich bin doch
ohnehin heillos auf ewig in dich verliebt." Oh ja, das wäre was. Nach
dieser Frau sehnte ich mich, auch wenn es unrealistisch war, dass ich sie je
mal kennenlernen würde.
Back to topic. Ich dachte also wieder und oft an sie, was
mich nur noch einsamer fühlen ließ. Sie hatte sicherlich ihren Spaß im Moment.
Mit irgendjemand anders. Während ich alleine war. Alleine in eine Bar gehen,
das war schon echt abgefucked. Aber was wollte man machen. Also verbrachte ich
meinen Abend in dieser trübseeligen Stimmung.
Der nächste Tag war der Tag, an dem ich mein neues Leben
beginnen wollte. Ich wollte mich wieder sinnvollen Dingen widmen, Sport machen,
lesen. Mit mir selbst glücklich sein. Und es hat auch ein wenig geklappt. Ich
fuhr von der Arbeit nach Hause und räumte danach motiviert meine Wohnung auf,
staubsaugte, räumte den Geschirrspüler aus und ein. Doch dann dachte ich mir, ich könnte einen
Kurzen trinken. Zu meiner Entspannung. Während meiner häuslichen Tätigkeit
drehten sich nämlich wieder viel zu viele Gedanken um sie und wie sehr ich doch
noch mit ihr zusammensein wollte und sie liebte. Der Schnaps tat gut, aber er
war nicht genug. Ich goß mir nochmal einen ein. Hörte nebenbei Musik mit meinem
teuren perfekt klingenden Kopfhörer. Der Fluch an Schnaps ist, dass er einem
nachhängt. Der ganze Alkohol braucht Zeit, um vom Körper absorbiert zu werden.
Ich ging um 1 ins Bett und hing um halb 2 kotzend über der Toilette. Das war es
also, mein neues Leben.
Ich lag morgens im Bett und dachte an die Dinge, die ich
im Leben mochte.
Ich mochte das Gefühl, neben einer Frau zu liegen und sie
in meinen Armen zu halten. Das Gefühl, gerade mit jemand zusammen zu sein. Sich
gegenseitig wärmen. Dass es ihr gefiel in meinen Armen zu liegen. Meinen Körper
an ihrem zu spüren. Und wenn sie noch mehr wollte - auch gut.
Es gab auf dieser Welt doch tatsächlich Menschen, sogar
viele Menschen, die es locker weg steckten, viel Alkohol zu trinken. Die sich
morgens trotz Kater ein Omelett reinhauten. Ich gehörte nicht zu diesen
Menschen. Ich musste mich immer erst einen halben Tag regenieren, um wieder was
runterzubekommen. Ungerecht, nicht wahr?
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