Tanzende Vampire I und II

I
Wir Vampire tanzen im Kornleuchterscheine des Kellersaales.
Wir tanzen zur... Musik. Eine Melodie tiefer Melancholie.
Tanzen und tanzen. Im Kreise.
Leben und leben und eines Tages sterben.
Nichts ist ewig. Nicht für uns.
Perfekte Körper berühren sich und tanzen. Und tanzen.
Komm schau mir in die Augen diese Nacht. Siehst du nicht, wie wundervoll du für mich bist.
Die epische, tragische, melancholische Melancholie, in der mein halb gestorbendes Herz versinkt, beginnt zu weinen. All diese Narrheit, all diese Illusionen.
Wir Vampire tanzen und tanzen und werden eines Tages sterben.
Tanzen und tanzen und versinken.
Ich bin so müde. So rastlos. So durstig nach Wirklichkeit.
Wir betrinken uns und lachen über die Eigenheiten der Menschen.
Tanz mit uns. Rette uns.



II
Manchen ist es bestimmt zu herrschen, den anderen zu dienen.

So ist es. Das Gesetz des Stärkeren. Des Clevereren.

Eigentlich sollte es nicht so sein, doch so ist es.
Wir benehmen uns wie Bastarde. Weil wir es können.
Wir sind wie Patrizier, wie Plutokraten.
Tanzende, melancholische Vampire, die bedauern und weitermachen.

(c) 2012, http://nathanaelmerten.blogspot.de/