Der letzte, der übrig ist
Erster Teil einer Geschichte, die ich mal schrieb, viel Spaß beim Lesen!
Der letzte, der übrig ist
Ich
Überall wirst du nur verarscht.
Von deinem Arbeitgeber, deiner Freundin, deinen Geschäftspartnern.
Ich bin der letzte, der übrig ist und keine Lust mehr darauf hat.
Ich will einfach nur meine Ruhe, aber bekomme sie nicht.
Will schlafen, wenn ich schlafen will.
Will essen, wenn ich essen will.
Will Bier trinken, wenn ich Bier trinken will.
Will sie daten, wenn ich Sehnsucht nach ihr habe.
Doch die Welt rast um mich herum und lässt mich schlecht schlafen. Das aufgezwungene Arbeitsziel wartet nicht auf mich und ich sterbe vor mich hin. Ich komme nach Hause und flacke mich auf die Couch. Lebe im reichsten Land der Welt und kann nicht das haben, was ich wirklich will.
Wer ich bin? Weißt du denn, wer du bist? Was dich definiert? Definiert es dich, dass du jeden Tag Produkte, ihr Wert gemessen an imaginären, monetären Gegenwerten, kaufst und verkaufst? Das sollst du sein? Du bist die gruselige Marionette und ich.. ich bin einfach nicht da.
Es war mein einziger Tag, an dem ich mal frei und meine Ruhe hatte. Also schaute ich ein bisschen fern und machte ein Nickerchen, als ich 40 Minuten später von meinem Telefon geweckt wurde. "Herr .., ich recherchiere gerade den Fall M nach. Es macht Ihnen doch nichts aus, dass ich Sie anrufe? Ich dachte mir, 5 Minuten hätten Sie bestimmt Zeit."
Zu jeder Sekunde hätte ich 5 Minuten meines freien Tages geopfert, aber nicht während meines Nickerchens. Unglaublich. Und dabei bin ich noch selbst schuld, hätte schließlich mein Telefon stumm schalten können. Verdammt.
Raus aus meinem Haus!
Sie schreit mich an und sagt: "Raus aus meinem Haus!" Und ich sage: "Erstens: Das ist nicht dein Haus, sondern meines", denn ich war so klug, das Haus komplett auf meinen Namen laufen zu lassen. "Und zweitens: Was war nochmal zweitens? Achja, und zweitens: Ich freue mich auf die Zeit, wieder einen Abend alleine verbringen zu können, ohne dass mir jemand ständig Dinge vorhält, was ich noch machen soll, und was schön wäre, auch wenn es mich nicht interessiert! Und ich sage dir, wie es ist:" Und dann sage ich mit einer kurzen Pause zwischen jedem Wort: "Du interessierst mich nicht!" Ich ergänze: "Und du bist auch keine 10, du bist eine 9,5, das nur am Rande. Doch lieber wäre ich mit einer 7,5 zusammen, die mich liebt und mich schätzt!" Ich werde langsam ganz ruhig und sage leise weiter: "Und jetzt, bitte geh. Das war es zwischen uns."
Jahre später treffe ich sie wieder und sie sieht immer noch umwerfend aus. Nach wie vor eine 9,5. Doch sie hat mich so tief verletzt.
Aber ok - Sie haben jetzt bestimmt genug davon, dass ich mein gebrochenes Herz in tausend Scherben aus verschiedenen Perspektiven in Verbindung zu meinem Leben setze und was daraus resultiert. Obwohl, die Geschichte mit IHR könnte ich noch ein bisschen weitererzählen. Aber, eines muss ich noch loswerden:
Ich II
Ich glaube niemand mehr. Wenn ich heute etwas höre, das aus zweiter Hand ist, denke ich zwar darüber nach, aber erzähle es nicht weiter. Und das ist bitter. Eine Welt, in der man niemand glauben kann. In der man tolle Geschichten nicht für voll nehmen sollte. Denn die Wahrscheinlichkeit ist nicht gering, dass es in Wirklichkeit ein bisschen anders war. Es ist traurig. Sehnen wir uns nicht nach der Welt, in der jeder objektiv die Wahrheit spricht?
Zurück zu ihr
Fortsetzung folgt..
Gepostet am 08.10.11
Gepostet am 08.10.11
(c) Nathanael Merten, Juli 2011
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