Schnellnavigation: Einige Werke und Projekte von mir (Auswahl)

SCHNELLNAVIGATION
Ausgewählte Texte zum schnellen Einstieg
(um nicht zu sagen: meine besten):

Der Spieler (Kurzwerk/Novelle)
Sie I_IV (Kurzwerk/Kurzgeschichte)
Auszug aus "Die Begegnung in der Bar" (Novelle, 56 Seiten)
Jay (Kurzwerk)
Leonard (Kurzwerk/Kurzgeschichte)


Dienstag, 19. Mai 2015

Nathanael und der Tresenphilosoph

Zum Vergrößern klicken

Ich bin also tatsächlich seit Jahren das Suchergebnis Nr. 1 bei dem Begriff "Tresenphilosoph" auf Amazon.de. Jauza.

Zeit also, etwas zum Tresenphilosoph zu sagen.
Die Idee und die ersten Kapitel zu meinem Buch  "Wie mich meine Nachbarin und der Tresenphilosoph noch mehr verstörten" kamen mir im Jahr 2009. Bis Sommer 2011 schrieb ich daran. Ca. Herbst  2011 war die erste Auflage fertig. Eine Zweite folgte Ende 2011.

Warum ich das erzähle?

Naja, 2011 war anders. Vor 4 Jahren war Facebook auf seinem Höhepunkt. Schließlich gab es es erst 2009 auf dem deutschen Markt. Mit meinem Handy im Jahr 2011, das nicht einmal WLAN konnte, konnte ich mit extrem langen Ladezeiten gerademal Facebook aufrufen. Whatsapp ging nur auf den Flagschiffen für 400+ €,was ich mir damals noch nicht leisten wollte. 

Und jetzt haben wir 2015. Viele Geschichten habe ich seitdem geschrieben. Und ein bisschen geslammt.

Und immer wieder dachte ich mir, ob ich nicht doch einen zweiten Teil schreiben soll. Und um was sollte es dann darin gehen?

Viele Ideen kamen. Viele Anfänge habe ich geschrieben. Und wieder verworfen.

Doch nun spüre ich, dass die Zeit dafür reif ist. Dass ich nun weiß, wie ich auf den Stil aufspringen und ihn beibehalten kann. Ich wünsche mir sehr, dass Teil 1 und auch der Teil 2, der irgendwann dann kommen wird, vielen Menschen gefällt. Sie es gerne lesen. Es auf dem Nachtkästchen liegen lassen, weil es ihnen so sehr gefallen hat, dass sie es nochmal lesen und darüber nachdenken wollen. Hier der Anfang von Teil 2. Ich hoffe, er gefällt.


Mein Herz wird schon gebrochen, bevor es überhaupt richtig gebrochen werden kann. Habe ich manchmal das Gefühl. 
In meiner Melancholie bin ich lustlos. Motivationslos für Sinnvolles. Keine Energie zum Lesen. Keinen Antrieb zum Sachen erledigen. In meiner Melancholie verstreicht viel Zeit. Und spätestens nach dem dritten Bier passiert irgend etwas. Also sofern ich nicht zu verkatert vom Vortag bin, um überhaupt drei trinken zu können. In meiner Melancholie trinke ich also zunächst drei Bier. Und danach passiert etwas. Ich überdenke mein Leben. Schmiede neue Pläne. Neue vermeintliche Auswege.
Oft gehe ich in meine Lieblingsbar. Der Barkeeper und ich kennen uns gut. Weil wir uns oft sehen. Ich glaube, selbst wenn er einen anderen Job machen würde und wir uns zufällig in der Stadt oder beim Einkaufen begegnen würden - wir würden uns miteinander unterhalten. Wie alte Freunde. Wie alte Klassenkameraden. 
Ich gehe also in meine Lieblingsbar. Im Erdgeschoss ist die Bar, im 1. Stock ein kleiner Club, eine Disko. Ich nähere mich dem Tresen und werde mit einem Lächeln empfangen. Der Barkeeper mit Glatze, um seine wohl immensen Geheimratsecken zu verbergen, trägt ein schwarzes T-Shirt. Das ist sein üblicher Stil. Seine 10 Kilo zu viel runden seinen speziellen Touch - gepflegt, aber nicht übertrieben gesundheitsbewusst. Sauber und passend gekleidet, doch nicht auffallend modisch. "Na, mein Bester? Siehst heute ja nicht besonders glücklich aus... Pils?" "Pils", wiederhole ich als Antwort. Er nimmt ein Pilsglas aus dem Regal hinter sich, hält es unter den Zapfhahn und lässt es professionell vollaufen. Erst das Glas, dann ich, denke ich. "Geht auf's Haus", sagt er, während er es mir auf den Tresen stellt.
Der Tresen. Scheinbar der einzige Ort, an dem ich häufig glücklich bin. Bitter und schön zugleich. Wenigstens etwas, auf das im Leben Verlass ist.

 Alles Gute und hoffentlich liest man sich bald wieder

Nathanael

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen