The 100 - Eine Mischung aus ultrawoke & genial, langweilig & spannend

The 100 - Rezension eines reflektierten, schnell gelangweilten Menschen

Die Idee von The 100 ist eigentlich ideal für eine Serie oder einen Film und irgendwie auch genial.
Gleichzeitig versagt The 100 leider absolut darin, die Grundmaterie auf eine faszinierende, dauerhaft spannende Art und Weise zu verarbeiten.
Wir finden alle Staffeln hindurch immer das gleiche Schema:

  • Die Grundidee ist bis auf Staffel 3 immer genial.

  • Menschliche Konflikte, besonders Macht- und Herrschaftsfragen werden in unnötiger Brutalität und Länge ausgeführt.

  • Zwischenmenschliches und moralische Dilemmata werdeb ebenfalls in unerträglicher Länge ausgeführt. All die schmalzigen und übermäßig dramatischen Dialoge, die im Grunde genommen niemand wirklich interessieren und jeder nur darauf wartet, wie die eigentliche Story weitergeht. Ich weiß nicht, ob das der ausschlaggebende Grund ist, aber vermutlich liegt das auch an weiblichen Kunstschaffenden, die daran beteiligt waren und die eben nicht den Idee- und Storygeladenen Science Fiction zu schaffen versuchten, sondern zahlreiche Elemente, die wir eigentlich nur aus stinklangweiligen Frauenfilmen kennen, in einer Science Fiction Serie einbauten.

  • Im Grunde genommen ist es so: Durch Auslassung unnötiger Zwischenmenschlichkeiten und machtpolitischen Langweiligkeiten hätte man aus der Serie entweder eine sehr gute Filmreie oder aber eine deutlich kompaktere Serie mit einem Drittel der Folgenanzahl machen können und sie wäre genial geworden. Ich kenne sogar jemand, der bei der 20. immergleiche unnötig brutalen Kampfhandlung und ab der 20. ermüdenden Moral- oder Liebesbekunden einfach stellenweise vorgespult hat, um einfach in der Story weiterzukommen und nicht so viel Zeit zu verschwenden.

  • The 100 kommt aus der prä-woken Zeit. Dennoch enthält es schon alle Elemente, die in der Nachcoronazeit von allen antiwoken Filmkritikern bemängelt werden: Natürlich sind die großen, starken Führungsfiguren stets Frauen. Warum soll ein 1,60m großes Mädchen mit dünnen Ärmchen wie leere Zewarollen namens Ocatavia nicht plötzlich ohne körperliche Veränderung die stärkste Kämpferin werden können? Und warum soll eine alte, schwarze Frau nicht eine der stärksten Heeresführerinnen und Kämpferinnen sein können? Raven, die wie ein H&M Bikinimodel aussieht, kann natürlich alles reparieren und übertrifft natürlich jeden Mann. Wer kennt sie nicht - die fanatischen Erfinderinnen und Ingenieurrinnen, die nächtelang wachbleiben, um Sachen in ihrer Garage zu reparieren? Nicht dass es irgendwie anstößig wäre, dass eine Frau krass machanisch begabt ist, aber es deckt sich nunmal nicht mit dem natürlichen Hang der meisten Frauen, sich lieber mit anderen Themengebieten zu beschränken. Man möge gerne mal eine Maschinenbauvorlesung besuchen und eine Frau mit einem Technikfanatismus wie Raven dort suchen. Und nein, das liegt nicht primär an gesellschaftlicher Prägung, dass sich Frauen i.d.R. deutlich weniger für exzessive technische Tüfetelei interessieren.
    Natürlich darf auch ein schwules Pärchen und eine bisexuelle Hauptfigur mit starkem Hang zum Lesbismus nicht fehlen.

  • Zu Staffel 3 ist noch zu sagen, dass die Story einfach absurde Einfallslosigkeit war. Menschen verteufeln ohne wirklichen Grund plötzlich alle Grounder und massakrieren eine Schutzarmee, die sie beschützen sollte, weil ein glatzköpfiger ehemaliger Lehrer irgendwelche Verschwörungstheorien daher redet. Die Storyline war wenig authentisch und wenig nachvollziehbar.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

So spielt das Leben

Die Serie Defiance: Unwürdige SciFi-Ideen

Drehbuch verkaufen: So viel verdient man durchschnittlich